Entwicklung des Hundesportes und
des
Boxer-Klub e.V
in Zwickau
Wenn sich Boxerfreunde heute rückblickend der Zeitepoche erinnern, die diese Dokumentation über die Entwicklung und den Stand der Hunde- und insbesondere Boxerfreunde in Zwickau betrifft, so kommt man nicht umhin, den Liebhabern und Züchtern den Dank auszusprechen, dass sie unter vielen Opfern und Entbehrungen so vieles an guten Zuchtmaterial durch die Kriegsjahre hindurch gebracht haben, und auch in den Zeiten nach 1949 in der Ostzone, und später in der DDR, mit bescheidenem Zuchtmaterial, manchmal über die CSSR, Polen und Ungarn zum Teil unter schwierigsten Bedingungen, gute Zuchtergebnisse erzielen konnten und im Wesen und Standard die Rasse „Deutscher Boxer“ traditionsgemäß erhalten und geschützt haben.
In der im Osten geschaffene Spezial-Zuchtgemeinschaft Dt. Boxer wurde diese Tradition fortgesetzt bis zur Wende 1990. Diese Auszeichnung „Gravierter Zinnteller“ soll auch ein Dankeschön an die leider schon verstorbenen aber auch älteren Boxerfreunde und Ansporn für die jungen Mitglieder sein, um sich aktiv für die Erhaltung dieser Tradition, für eine kontrollierte Zucht und eine solide Grundausbildung unserer Boxer einzusetzen. Erste Erwähnungen im Hunde- und Vereinswesen in Zwickau gehen, wo auch die Rasse Deutscher Boxer genannt wurde, bis ins Jahr 1902 zurück.
Die Zucht Deutscher Boxer in Zwickau hat eine lange Tradition, zwei Wurfgeschwister, Besy und Baron Rigo vom Muldenthal (ZB 341 und 333, Wt:01.04.1904) des Züchters Wilhelm Gröschel jr. aus Zwickau, erhielten z.B. hohe Anerkennung auf Zuchtschauen. Im Besitz des Züchters waren auch noch Boxer mit dem Geburtsjahr 1901. Aus den geschichtlichen Unterlagen geht hervor, dass in Zwickau 1905 bei Ausstellungen Boxer bereits bewertet wurden.
In den Jahren bis zum 2. Weltkrieg wurden durch aktive Züchter- und Boxerliebhaber diese Tradition fortgesetzt. In den Zeitraum 1945 bis 1948 wurden nach dem 2. Weltkrieg alle Vereine und Verbände von den Siegermächten aufgelöst. In Zwickau, eine sowjetisch besetzte Zone, erlitten wie auch in ganz Deutschland die Menschen großes Leid. Die noch übrig gebliebenen und noch gesunden Boxer mussten auch wegen Diebstahlgefahr eingeschlossen und bewacht werden, da sie sonst als Nahrung verwertet wurden. In den Folgezeitraum wurden erste Aktivitäten zur Wiederbelebung des Hundesportes gestattet.
Mit der Gründung der DDR 1949 und den sich verschärfenden politische Bedingungen gingen leider die alten und soliden Verbindungen zum BK-München verloren. Im weiteren Zeitraum wurde der gesamte Hundesport in Ostdeutschland mit Zuordnungen an verschiedenen Verbänden nicht wesentlich weiter gebracht.
!955 erhält die Spezialzuchtgemeinschaft Deutscher Boxer alle Unterlagen zurück und konnte nun mit dieser Gründung die rassespezifischen Besonderheiten wieder eigenständig durchsetzen. Die Boxerfreunde in Zwickau arbeiteten nun wieder eigenständig und führten viele Veranstaltungen durch.
Bereits 1955/56, das belegen auch die Zuchtbücher jener Zeit, war dadurch gekennzeichnet, dass versucht wurde, die Standardanforderungen, die an den Deutschen Boxer gestellt wurden, einzuhalten. Durch verschiedene Zuchtveranstaltungen wie ZTP, Nachzuchtbeurteilung( eher gab es keine Ahnentafel ) aber auch Ausstellungen, wurde die Boxergruppe in Zwickau zu einer Hochburg der Boxerfreunde.
Ab 1968, so kann man die weitere Entwicklung bezeichnen, wurden im züchterischem Bereich neue Akzente gesetzt. Erfahrene Boxerfreunde legten hohe Maßstäbe bei der Bewertung des standardgerechten Boxers, wobei sich diese Entwicklung in der Bundesrepublik schneller vollzog.
Mit der Schaffung eines neuen, sehr schön gelegenen Übungsplatzes und eines neuen Klubheimes in den 70er Jahren, wurden beste Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen. Allein 8 mal bester Hundesportverein in 10 Jahren im Kreisgebiet Zwickau, und unzählige persönliche Auszeichnungen von Mitgliedern beweisen die konsequente Arbeit bis Ende der 80er Jahre. Außerdem wurden durch den BK-München e.V. hohe Auszeichnungen an 3 Mitglieder für verdienstvolle Arbeit im Klub vergeben.
Mit der gesellschaftlichen Veränderung 1989 wurden auch im Zwickauer-Klub die Zeichen der Zeit richtig verstanden. Durch kluge Entscheidungen des Vorstandes wurde bereits Anfang 1990 die Angliederung an den BK-München e.V. vorbereitet, was auch unmittelbar danach geschah.
Von großer politischer und historischer Bedeutung war die 1.„ Deutsch-Deutsche Zuchtschau „ im Mai 1990 in Zwickau mit großer Beteiligung. Inzwischen gibt es bundesweit eine sportliche, züchterische und persönliche Verbundenheit, was fast 50 Jahre vorher nicht mehr möglich war und unterdrückt wurde.
Bis zum Jahr 2005 haben die Zwickauer Boxerfreunde 14 Zuchtschauen organisiert und erfolgreich durchgeführt.
Das Anliegen aller Mitglieder des BK-Gruppe Zwickau e.V. ist, sich aktiv an der Erhaltung der alten Tradition, die schon seit 1902 in Zwickau verfolgt wird, für eine gesunde kontrollierte Zucht, für eine solide Grundausbildung ihrer Boxer und was besonders wichtig ist, sich für ein vorbildliches Zusammenleben von Hund und Mensch in unserer Gesellschaft mitverantwortlich einzusetzen.